Rebekka empfiehlt

Die Spiele in meinem Schrank

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21. August 2018

Fast jeden Samstag Abend (so alle Zeit haben) trifft sich eine kleine Gruppe bestehend aus sechs Männern und einer Frau zum gemeinsamen Geschichten erleben. Sie trinken sich durch Tavernen, belästigen Dorfbewohner, vermöbeln riesige Ratten und töten den einen oder anderen Heidenpriester, weil er eben eine Jungfrau opfern wollte. Das ganze immer unter dem gnädigen Blick des Meisters, der bestimmt, wohin die Reise als nächstes geht. Die Rede ist natürlich nicht von einer marodierenden Motoradgang, sondern von ganz normalen Menschen mit ganz normalen Jobs, die sich mit Stift, Papier und Würfeln bei Das schwarze Auge amüsieren. „Das schwarze Auge„, kurz DSA ist die deutsche Version vom bekannteren „Dungeons and Dragons“ und hat eine ähnliche Spielmechanik. Der Meister gibt eine Geschichte vor und die Charaktere, jeder von einem eigenen Spieler verkörpert, reagieren darauf. Oft kommt es so – zumindest in unserer Runde – zu den skurrilsten Erlebnissen. Das Spiel macht am meisten Spaß, wenn möglichst viel Blödsinn gemacht wird und er Meister aus dem Konzept gebracht wird. Vor allem wenn die Spieler den vorgegebenen Plan ignorieren und statt einer Adeligen lieber eine Pfanne retten wollen. Der Meister rächt sich dann mit möglichst bösartigen Gegnern.

Aber nicht immer spielen wir DSA, manchmal bringt jemand auch ein anderes Spiel mit, dass wir dann ausprobieren und herausfinden, ob wir es mögen oder nicht. „Codenames“ ist eines davon, dass wir allerdings noch nicht angespielt haben. Zwei Gruppen spielen gegeneinander. Sie bekommen Tipps vom jeweiligen Teamleiter, der sich mit einem Wort auf verschiedene Codewörter auf dem Tisch bezieht. Die Gruppe darf so lange Wörter erraten, bis sie falsch raten. Ich kann es kaum erwarten, bis wir es endlich ausprobieren.

Ein anderes Spiel, das wir seit Jahren immer wieder mal zocken ist „Ankh Morpork„, ein Spiel das auf der gleichnamigen Stadt von Terry Pratchetts Scheibenwelt basiert. Jeder bekommt eine geheime Rolle, die mit geheimen Zielen verbunden ist und versucht diese so elegant wie möglich zu erreichen, ohne seine eigene Rolle zu verraten und noch bevor ein anderer sein Ziel schafft. Das Spiel kombiniert ein wenig „Scotland Yard„, „Die Siedler von Catan“ und „Monopoly„, sodass strategisches Denken und ein gutes Pokerface das A und O zum Sieg sind.

Das Kartenspiel „Wizard“ hingegen ist für Vorarlberger fast zu einfach. Vor jeder Runde muss man seine Stiche vorhersagen, wobei man mit jeder Runde eine Karte mehr bekommt. Für geübte Jasser, wie es sie im Ländle zuhauf gibt, also kein Problem. Der Reiz besteht darin, dass es Narren und Zauberer gibt, die dem Spiel zusätzliche Würze verleihen. Ein tolles Spiel für den Strand oder für lange Zugfahrten und das für die ganze Familie. Aber Vorsicht: „Wizard“ birgt erheblichen Suchtfaktor!

Ein weiteres tolles Familienspiel ist „Dixit„. Dadurch, dass es ohne Schrift auskommt können sogar schon Kindergartenkinder mitspielen. Der Schwierigkeitsgrad ist auch immer von der Runde abhängig und man kann immer wieder neue Regeln erfinden. Grundsätzlich geht es darum, den Mitspielern einen Tipp zu einem Bild zu geben, ohne zu offensichtlich zu sein, denn wenn alle es erraten gibt es keine Punkte. Wir singen, gestikulieren, spielen mit der Mimik und hoffen, dass wir zumindest einem Teil der Gruppe den richtigen Hinweis gegeben haben. Kreative Sonderregel, wie das beim Sprechen gegurgelt oder gehüpft werden muss sind vor allem für Kinder lustiger, als nur im Kreis zu sitzen und zu zuhören. Macht aber auch in Erwachsenenrunden Spaß.

Und dann findet man in meinem Spieleschrank noch die Klassiker wie „Scrabble“ und natürlich das unvermeidliche „Mensch ärger‘ dich nicht!“, doch es kommen immer mehr spannende und abendfüllende Spiele dazu. Und das ist wunderbar!