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Garten, Kochen,

14. Mai 2018

Hach, der Frühling… Die Bäume schlagen aus und die Blumen auch und überhaupt alles beginnt zu wachsen und zu gedeihen. Hobbygärtner verbringen ihre Freizeit im eigenen Garten oder am Balkon und ziehen und züchten was das Zeug hält. Nachdem ich letztes Jahr aus einer 58 Quadratmeterwohnung in Wien in eine Erdgeschosswohnung mit Garten in Vorarlberg gezogen bin, lass ich mich natürlich nicht lumpen und versuche mich auch als Gemüsebäuerin. Und weil man natürlich nichts überstürzen sollte, wachsen jetzt da draußen vor unserem Küchenfenster drei Kürbispflanzen aus der Züchtung eines befreundeten Pärchens. In einem Eisenring mit einer „Hoanza“ („Holzgestell, das auf der Wiese zum Trocknen des Heus verwendet wird; abwertend für magere Frau“ – aus „Sprechen Sie Vorarlbergerisch“ von Markus Kuhn im Ueberreuther Verlag) eingesperrt, dürfen unsere Kürbisse vor allem nach oben, nicht aber zur Seite wachsen. So stellen wir sicher, dass sie sich nicht großflächig ausbreiten und beschützen sie vor ihren Todfeinden: Den Schnecken!
Jetzt komme ich jeden Abend nach Hause, freue mich über die zehn Zentimeter, die sich Muskat, Marble und Hokkaido nach oben gearbeitet haben und helfe ihm nach oben. Schön ist das.

Wenn das Kürbis-Experiment geglückt ist und wir im Herbst dementsprechend eingedeckt sind, werden wir das nächste Projekt in Angriff nehmen: Das Hochbeet. Bis dahin dürfen wir uns auch über die restlichen Früchte des Gartens freuen. Immerhin teilen wir uns das Haus mit meinen Schwiegereltern. Und die machen das Ganze schon länger. Und sehr erfolgreich! Salate, Kirschen, Marillen, Erdäpfel, Kohlrabi, Rosmarin, Salbei, Äpfel, Liebstöckel… Der Garten gibt reichlich und wir tun unser nötigstes, es auszunutzen und ihm zu geben, was er braucht.

Am besten hat mir hierzu „Das große Buch der Selbstversorgung“ gefallen. Dick und James Strawbridge geben einen guten Überblick, wie man auch den kleinsten Platz landwirtschaftlich nutzen kann. Um komplett autark agieren zu können muss man zwar seinen Job kündigen und schätzungsweise 15 Stunden am Tag im Garten verbringen, aber man muss ja nicht jeden Vorschlag der beiden auch umsetzen.

Großartig und wenig konventionell arbeiten auch Josef Starkl und Katharina Gritzner in „Gartenkult“. Das kleine Büchlein ist gerade für Anfänger im Gärtnern mit wenig Platz sehr gut geeignet. Es werden verschiedene Gartenarten vorgestellt, vom Naschgarten über den Duftgarten bis zum Tiergarten, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Hat man sich dann schlau gemacht, kann man sich zusätzlich ein vertiefendes Buch antun.

Wie zum Beispiel „Naschbalkon für Faule“ von Silvia Appel, dem „Garten Fräulein“. Mit guter Planung und einfachen Mitteln wird hier jeder Balkon zum Essenslieferant. Silvia Appel liefert außerdem die passenden Rezepte und Notfalltipps bei kranken Pflanzen. Gerade für berufstätige Balkongärtner ein tolles Buch.

Für Leute, die nicht kleckern sondern klotzen möchten, ist „Raus aufs Land – Vom Bauernhof auf den Tisch“ der perfekte Wahl. Wunderbare Bilder, lebensnahe Geschichten und leckere Rezepte werden in diesem Buch vereint, das sich auch jeder Hobbygärtner ins Regal stellen sollte. Jungbauern aus der ganzen Welt erzählen von ihren Erfahrungen und ihrem Weg zurück zum Ursprung. Sie züchten alte Sorten und führen ihre Höfe nachhaltig um sich selbst und auch anderen wieder klar zu machen, wo unser Essen eigentlich herkommt. Ob nun Milch, Pilze, Beeren, Honig oder auch Algen, das Buch macht Lust auf mehr.

Insgesamt beschließen immer mehr und mehr Menschen, zumindest einen Teil ihrer täglichen Nahrung im heimischen Garten oder Balkon anzubauen. Das Gefühl, der eigenen Arbeit Früchte zu ernten und zu verarbeiten lässt sich wohl mich nichts vergleichen. Und ich freue mich schon ungemein auf meine eigene Kürbiscremesuppe, das Kürbischutney, die Kürbiscookies, den Kürbispie, die Kürbislasagne, das Kürbisgulasch, den eingelegten Kürbis, den panierten Kürbis, die Kürbisspaghetti, den gegrillten Kürbis,…

Naschbalkon für Faule
Silvia Appel "Garten Fräulein"

Gartenkult
Angelika Starkl

Das große Buch der Selbstversorgung
Dick & James Strawbridge